Die implizite Sprachauffassung in ausgewählten Werken Hölderlins.
- Mendoza Casp, Pablo
- Berta Raposo Directora
Universidad de defensa: Universitat de València
Fecha de defensa: 08 de mayo de 2008
- Jordi Jané Carbó Presidente/a
- Ingrid García-Wistädt Secretaria
- Arno Gimber Vocal
- Macià Riutort Riutort Vocal
- Herbert Josef Holzinger Vocal
Tipo: Tesis
Resumen
RESUMEN Worin besteht die Sprachauffassung Hölderlins? Diese Frage ist nicht neu. Auch liegen schon lange zahlreiche Antworten vor. Neu an der vorliegenden Arbeit ist aber, dass hier die Antwort nicht in den theoretischen Arbeiten Hölderlins über Poetologie bzw. Philosophie gesucht wird, wo man sie vernünftigerweise zuerst vermuten würde, denn das hat man auch schon zur Genüge gemacht, sondern hier wird sie in Hölderlins literarischer Praxis gesucht, in der manchmal unbewussten und manchmal bewussten Anwendung der Ausdrücke, die etwas mit dem Begriff 'Sprache' zu tun haben. Dementsprechend muss die vorige Frage d.h. die zentrale Frage, welche die vorliegende Arbeit leitet eingeschränkt und umformuliert werden: Welche Bausteine der hölderlinischen Ideologie zum Thema 'Sprache' können in seinen literarischen Texten aufgespürt werden? Im Schnittpunkt von Literatur und Linguistik wird versucht, anhand einer eingehenden Korpusanalyse den Begriff 'Sprache' bei Hölderlin zu untersuchen. Der Begriff wird nicht im Sinne der strukturalistischen semantischen Wortfelder erforscht das wäre eine linguistische Perspektive , sondern eher aus einer literaturwissenschaftlichkognitivistischen Perspektive, auf der Suche nach der transzendentalen Wichtigkeit des Sprechens und Schweigens bei Hölderlin, d.h. auf der Suche nach der Rolle der Sprache beim Aufbau seiner begrifflichen Weltanschauung, die besonders bei Hölderlin eine wesentliche Grundlage der Thematik und der rhetorischen Mittel seiner literarischen Texte darstellt. Die philosophische Seite dieses Punktes wird dabei außer Acht gelassen, denn die vorliegende Arbeit beschränkt sich zunächst auf die praktische Auslegung konkreter Texte und dann auf die Klassifizierung der daraus gewonnenen Ergebnisse. Daraufhin werden Schlussfolgerungen gezogen, die etwas mehr Licht auf die literarischen Motive der Texte Hölderlins werfen und das Endergebnis der vorliegenden Arbeit darstellen werden. Zusammenfassend kann man die vorliegende Arbeit durch folgende Merkmale charakterisieren: ? wissenschaftliche Grundlegung: Die bei der Analyse berücksichtigten literaturwissenschaftlichen und linguistischen Theorien werden zunächst erläutert und problematisiert. ? methodologische Strenge: Die Kontextualisierung wird strikt von der eigentlichen Analyse getrennt. Die Einführung in das für das Verständnis nötige Hintergrundwissen gehört nicht in dasselbe Kapitel wie die Korpusanalyse. Auf diese Weise lässt sich eine weniger arbiträre Auslegung der Texte erzielen. ? Analyse der in den Texten impliziten Bedeutungen: Die Texte dürfen diesmal sozusagen selbst zu Wort kommen. Im Englischen wird dieser Vorgang close reading genannt. ? linguistisch gestützte literaturwissenschaftliche Untersuchung: u.a. spielen die Theorie der Prototypen und die der Präsuppositionen eine wichtige Rolle bei der Analyse. ? Fokussierung auf die Sprachauffassung: Alle anderen Themen, Beziehungen und Wechselwirkungen werden wo möglich beiseite gelassen. Keine dieser Eigenschaften ist an sich neu, wie weiter unten ausgeführt wird. Neuartig ist aber, dass sie alle zugleich auf ein und dieselbe Studie angewandt werden. Das Ergebnis ist ebenfalls neuartig: Aus den Texten gehen bestimmte Vorstellungen hervor, die von einer Analyse herrühren, die mit linguistischer Gründlichkeit durchgeführt wurde. Die analysierten Textstellen werden nach den aus ihnen selbst gewonnenen Vorstellungen sortiert. Dann werden die verschiedenen Vorstellungen systematisch nach ihrer eigenen Beschaffenheit angeordnet, so dass eine begriffliche Konstellation, eine Sprachideologie ersichtlich wird, die als ein reines Destillat aus den literarischen Werken Hölderlins ohne Interferenzen durch textäußere Faktoren betrachtet werden darf und somit aus einer neuen Perspektive Aufschluss über die schon vielfach untersuchte Sprachauffassung Hölderlins gibt. _________________________________________________ _________________________________________________